Organisationen
Was man als Organisation/Verein/Veranstalter tun kann

Übernehmen Sie die Koordination

Warum braucht es Koordination 

  1. Der Eintrag von Schadstoffen erfolgt auf vielerlei Wege. Das ist oft leicht vermeidbar; es muss vor allem organisiert werden.
  2. Einzelpersonen können über Gesundheit und Teilhabe anderer bestimmen.  Sie brauchen Unterstützung, um das zu vermeiden.
  3. MCS-Betroffene sind machtlos und können selbst nicht auf Stoff-Eintragungen einwirken. Es gibt genug Betroffene. Sogar 30% aller Menschen haben Beschwerden bei Duftstoff-Kontakt. 

Lassen Sie es Standard werden
Machen Sie Ihre Maßnahmen zum Schaffen einer schadstoffarmen Umgebung zum Standard. Machen Sie es nicht abhängig davon, ob einzelne chemisch-sensitive Betroffene planbar anwesend sind. 
Warum?

  • Bei vielen Ort oder Veranstaltungen ist gar nicht möglich, sich vorher anzumelden (Beispiel Wahllokal).
  • Maßnahmen zur stofflichen Barrierefreiheit müssen etabliert und geübt werden, um ausreichend wirksam zu sein:
    Stoffliche Barrierefreiheit benötigt die Mitwirkung aller. 
  • Es macht keinen Sinn, darauf zu warten, bis MCS an Bekanntheit gewinnt, denn es liegt im Tun: 
    Je mehr Maßnahmen umgesetzt werden, desto bekannter wird MCS und desto wirksamer werden die Maßnahmen, um stoffliche Barrieren abzubauen. (Erstmals bekannt sind MCS-Reaktionen immerhin seit 1956, und erstmals formal klassifiziert in 1987). 
  • Viele chemisch-Sensitive brauchen diese geübte Wirksamkeit, um überhaupt anwesend sein zu können. Diese Teufelskreis muss unterbrochen werden, indem Maßnahmen für stoffliche Barrierefreiheit zum Standard werden.
  • "Angemessene Vorkehrungen" können nicht funktionieren: Sie sind weder wirksam noch ist es praktikabel für Betroffene. 
    • Angemessene Vorkehrungen können nicht ausreichend wirksam sein, weil die Maßnahmen bereits im Vorwege begonenn werden müssen, weil die Bewusstseinbildung bei Einzelpersonen ein stetiger Prozess ist und weil es bedeutet, dass Betroffene um fremde Hilfe bitten müssen. Das Bitten um fremde Hilfe widerspricht dem Verständnis von Barrierefreiheit. Maßnahmen müssen eingübt werden. 
    • Für Betroffene ist es nicht praltikabel, weil stoffliche Barrieren omnipräsent sind; das würde für Betroffene bedeuteten, vor jeder (!) Tätigkeit angemessene Vorkehrungen einzufordern. Das ist zermürbend und nicht zumutbar sowie frustrierend, weil die Vorkehrungen eben nicht wirksam sind.

Kommunizieren Sie Ihre Maßnahmen
Klären Sie öffentlich über Ihre Maßnahmen auf. So schaffen Sie Verständnis. Betroffene und alle Besucher sollen über Ihre Maßnahmen bescheid wissen.

Gestalten Sie aktiv den Prozess
Mit der Zeit werden Ihre Maßnahmen immer wirksamer werden. Achten Sie darauf, immer wieder aktiv zu werden: Treffen Sie die nächste Entscheidung und gehen Sie den nächsten Schritt. Überlassen Sie den Prozess nicht sich selbst.
Wir unterstützen gern.

Schaffen Sie sichere Nichtraucherbereiche

Passivrauch enthält mehr als 4.000 Substanzen, darunter Giftstoffe wie Blausäure oder Ammoniak. Viele davon sind nachgewiesen krebserregend. Sogar kleinste Belastungen können zur Entwicklung von Tumoren beitragen. Auch "kalter" Tabakrauch gefährdet die Gesundheit. 

Stoff-Trennung an der Quelle ist am wirksamsten.
Untersuchungen an der ETH Zürich haben gezeigt, dass der Rauch einer einzigen Zigarette mit mehr als 3000 Kubikmetern sauberer Frischluft verdünnt werden muss, damit keine Augenreizungen bei Nichtrauchern mehr auftreten. Sogar fast 20.000 Kubikmeter Frischluft brauchte es, um Belästigungen geruchlicher Art sicher zu verhindern.

  • Gestalten Sie den Eingang rauchfrei - groß genug.
  • Trennen Sie Raucher- und Nichtraucherbereiche deutlich voneinander. Das kann je nach Bedarf und Möglichkeiten durch eine zeitliche oder eine räumliche Regelung geschehen.
    • Zeitlich 
      Oft ist aus verschiedenen Gründen eine räumliche Trennung nicht sicher umsetzbar (z.B. kleine Fläche, Laufwege, Besucherverhalten) . Dann empfiehlt sich eine zeitliche Regelung, nach der das Rauchen z.B. während einer Veranstaltung nicht gestattet ist.
    • Räumlich 
      Richten Sie eine kleine Rauchzone ein. In der Rauchzone konzentrieren sich die Rauchgase, Der restliche Bereich ist Nichtraucherbereich, in dem sich alle sicher bewegen können.

Rufen Sie alle zur Mitwirkung auf

Rufen Sie alle Anwesenden auf, sich duft- und rauchfrei zu verhalten, z.B. mit Hilfe von kleinen Logos auf Ihrer Einladung. JedeR muss es wissen und die Möglichkeit haben, es zu verstehen.

Wann und Wo
Machen Sie diesen Aufruf mit der ersten Einladung und frühzeitig vor der Veranstaltung öffentlich bekannt bzw. hängen Sie ihn an das schwarze Brett. 

Warum öffentlich
…weil duftfreie Atemluft ein üblicher Bedarf ist. 
…damit es alle wissen können. 
…weil es Akzeptanz fördert und Aufmerksamkeit schafft. 

Warum frühzeitig?
…damit Besucher Zeit haben, ihr Verhalten darauf abzustimmen.
…damit Besucher Zeit haben, ein Bewusstsein aufzubauen.
...weil es lange dauert, bis Stoffe verflogen sind.

Wie: Betonen - Unterstützen - Erinnern
Erklären Sie ein paar Hintergründe, damit es alle verstehen können und sich mit Freude daran halten, weil sie niemandem Schaden zufügen möchten.
Mögliche Erläuterungen

  • Wir möchten eine schadstoffarme Umgebung fördern und achten auf stoffliche Barrierefreiheit.
  • Menschen mit MCS und andere sensitive Menschen reagieren mit starken Beschwerden auf geringe Spuren von luftgetragenen Stoffen. Wir möchten allen Menschen Teilhabe ermöglichen. Bitte beachten Sie die HInweise sorgfältig. Jeder Hauch zählt.
  • Verweisen Sie für weitere Informationen auf Webseiten von Selbsthilfegruppen, z.B. auf diese.

Basics für Ihre Besucher:

Rauchen:              Nicht während der Veranstaltungen. Nicht im Eingangsbereich.

Kleidung:              Immer duftfrei waschen - ohne “Geruchstop”!
                                   Nie: Waschmittel mit Duftstoffen.
                                   Nie: Waschmittel mit Geruchsverhinderung 
                                             (z.B. “Geruchstop”).
                                   Nie: Waschmittel mit Duftverlängerung 
                                             (z.B. "Lang anhaltende Frische").

Haut und Haar:     Frühzeitig und lückenlos duftfrei pflegen!
                                      Keine Pflegeprodukte mit Duftstoffen vor Veranstaltungen.

Keine Parfümierung vor Veranstaltungen!

Schaffen Sie sichere Räumlichkeiten

  • Verzichten Sie auf unverträgliche Gegenstände in den Räumlichkeiten: 
    Seife, Reinigungsmittel, Geschirrspülmittel, Geschirrspültabs, Staubsaugerdeo usw.
  • Weisen Sie mit einem Aushang darauf hin, dass Besucher dazu aufgerufen sind, keine Duftstoffe in die Räumlichkeiten einzutragen.
  • Weisen Sie das Reinigungspersonal an, duftfreie Reiningungsmittel zu benutzen.

Sorgen Sie für stofflich barrierefreie Toiletten

Aushang: "Duftfreie Toilette. Bitte verzichten Sie in dieser Toilette auf die Verwendung von Parfüm und anderen dufthaltigen Produkten, damit alle sie benutzen können.

Sorgen Sie dafür, dass bei der Reinigung auf dufthaltige Putzmittel verzichtet wird.

Verzichten Sie auf die Ausstattung mit unsicheren Produkte wie diese:

  • Dufthaltige Seife
  • WC-Steine
  • Müllbeutel mit Duft oder Bioziden 
  • Raumspray

Bieten Sie duft- und rauchfreie Veranstaltungen an

Kombinieren Sie verschiedene Maßnahmen, um Ihre Veranstaltung stofflich barrierefrei zu gestalten.
Wichtig sind Nichtraucherbereiche, der Aufruf zur Mitwirkung aller, sichere Räumlichkeiten und barrierefreie Toiletten.

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